Willkommen im Stadtmuseum Neuburg an der Donau
Das Stadtmuseum Neuburg an der Donau befindet sich in einem der prachtvollsten Häuser der Oberen Altstadt: dem so genannten Weveldhaus, einem ursprünglich spätgotischen Bau, der im frühen 18. Jahrhundert zu einem barocken Adelspalais umgewandelt wurde. Die Dauerausstellung bietet auf drei Stockwerken einen lebendigen und anschaulichen Einblick in die Geschichte und Gegenwart einer "kleinen Stadt mit großer Vergangenheit". Ergänzend finden Sonderausstellungen mit unterschiedlichsten thematischen Schwerpunkten statt (s. u.).
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Sonderausstellungen im Stadtmuseum Neuburg
WEISS? BLAU? ROT? - VOM WEIN IN NEUBURG AN DER DONAU (bis 29. Dezember 2024)
Die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum Neuburg widmet sich (bis zum Ende des Jahres) ganz dem Thema "Wein". Keine strukturierte Geschichte der Winzerei in der Region wird erzählt, vielmehr geht es schlaglichtartig um die motivische Vielfalt des Themas, wie es sich in sehenswerten und seltenen, manchmal auch kuriosen Sammlungsobjekten des Historischen Vereins Neuburg widerspiegelt.
Die meisten der zahlreichen Exponate in den prachtvoll stuckierten Repräsentationsräumen im zweiten Obergeschoss des Weveldhauses kommen aus dem Depot, aber auch aus dem Schloss sowie als Leihgaben vom Stadtarchiv Neuburg.
Im Erdgeschoss werden zusätzlich zeitgenössische Arbeiten von Mitgliedern des Kunstkreises Neuburg gezeigt, die sie passend zum Titel der Ausstellung ausgewählt und für die Präsentation im Stadtmuseum zur Verfügung gestellt haben.
Ein Kurzfilm in unserer "Schatzkammer" dokumentiert die Tätigkeit des Neuburger Weinbauers Josef Tremml.
Im Herbst werden außerdem thematisch passende Vorträge und Veranstaltungen angeboten (s. "Aktuelles").
KRIPPENSTATION FÜR JOSY MEIDINGER
Bis Ende des Jahres gibt es im Stadtmuseum Neuburg als zusätzliche Attraktion eine Krippenstation für Josy Meidinger zu sehen. Die Neuburger Künstlerin (1899-1972), die im Dezember ihren 125. Geburtstag feiern könnte, hatte für die Kirche St. Georg in Ried lebensgroße Laubsäge-Figuren von Maria und Josef mit dem Jesuskind angefertigt. Sie wurden 1994 dem Historischen Verein geschenkt und können jetzt zusammen mit weiteren vorweihnachtlichen Scherenschnitt-Motiven Meidingers (Foto: „Heilige Nacht“) im Eingangsbereich des Weveldhauses als 23. Station des Neuburger Krippenweges während der Öffnungszeiten des Museums kostenfrei bewundert werden.
RÜCKBLICK
DIE RÖMERZEIT XXIV - HADRIANS RÜCKKEHR
Archäologische Funde aus den Sammlungen des Historischen Vereins Neuburg
(16. März - verlängert bis 16. Juni 2024)
Nach dem großen Erfolg der Römerzeit-Ausstellung des letzten Jahres wurden Teile der Präsentation noch einmal gezeigt, ehe sie wieder ins Depot zurückkehren.
Im Zentrum stand diesmal aber vor allem die monumentale Steinbüste eines römischen Imperators („Hadrian“) und ihre Geschichte bis in die aktuelle Gegenwart. Wertvolle Fundmünzen aus der römischen Kaiserzeit ergänzten die Schau in unserer „Schatzkammer“. Im Untergeschoss wurde ein Kurzfilm über die Römerzeit in Neuburg gezeigt.
Zu den Sammlungen des Historischen Vereins Neuburg gehören auch zahlreiche archäologische Fundstücke aus der Vor- und Frühgeschichte des heutigen Stadtgebietes sowie des weiteren Umlandes.
Ein Teil davon war bis 2020 im 1987 eröffneten Schlossmuseum Neuburg in der Abteilung Archäologie zu sehen. Als Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung München wird diese Dauerausstellung derzeit neu konzipiert und wohl erst Ende 2024 wieder eröffnet.
Unsere Auswahl im Weveldhaus erzählte unter anderem von den Römerkastellen auf dem Altstadtberg, der Stepperger Donaubrücke und den bedeutsamen Grabungsfunden im 19. und 20. Jahrhundert.
Hier im Bild die berühmte Schiffsfibel, die im Bereich er heutigen "Münz" gefunden wurde.
An der Nordgrenze der römischen Provinz Raetien
Rund 450 Jahre lang stand die Neuburger Gegend ebenso wie große Teile des heutigen Bayern unter dem Einfluss der Römer. Neuburg wurde einer der zahlreichen Grenzorte des claudischen Donaulimes. In der frühen Kaiserzeit (Mitte 1. Jhd. nach Chr.) wurde auf dem Stadtberg ein erstes Militärlager (Kleinkastell) angelegt. Es gewann im frühen 4. Jahrhundert noch ein weiteres Mal an Bedeutung.
In den dazu gehörigen Nekropolen fanden sich viele Ausrüstungteile und Alltagsgegenstände, die in der Ausstellung gezeigt werden.
Venus und Mars in Neuburg
Von den frühen 1960er bis in die frühen 1990er Jahre fanden auf dem Neuburger Stadtberg etliche archäologische Grabungen statt.
Sie ergaben eine kontinuierliche Besiedlung des Areals seit der Steinzeit. Römische Spuren fanden sich unter anderem im Areal der späteren "Münz", der Amalien- sowie der Herrenstraße. Besonders spektakuläre Fundstücke sind die Schiffsfibel und eine bronzene Venus-Statuette.
Die Römerbrücke zu Stepperg
Als Teil ihres ausgedehnten Straßensystems legten die Römer an wenigen topographisch geeigneten Stellen Brücken zur Querung der Donau an. Die Römerbrücke in Stepperg war in früheren Zeiten wohl einer der wichtigsten Donauübergänge von Süd nach Nord. Die Wiederentdeckung ihrer Reste datiert ins 19. Jahrhundert. Aus einem der Eichenpfähle wurde damals ein Kästchen mit einer Ansicht des Antoniberges gefertigt.
Das historische Interesse an der Römerzeit in Neuburg
Altertumsforschung hat in Neuburg eine lange Tradition. Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts sammelte Pfalzgraf Ottheinrich (1502-1559) Antiken und römische Münzen; sogar aus Rom ließ er Stücke kommen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts veröffentlichte der Kaufmann, Geschichtsforscher und Sammler Joseph Benedikt Graßegger (1776-1849) mehrere Beiträge „Uiber die römischen Alterthümer in und um Neuburg“ (1821/1822). Er gehörte zu den Gründern des Historischen Vereins Neuburg, dessen Mitglieder schon kurz nach 1833 mit Exkursionen und Ausgrabungen hier sowie im Umland begannen und sich auch um die archäologische Erforschung des Stadtberges bemühten. Ihre Forschungsergebnisse wurden in den seit 1835 jährlich herausgegebenen Kollektaneenblättern publiziert.
Michael Eckstein (1903-1987)
Von Beruf Volksschullehrer, setzte sich Eckstein als Heimatpfleger für Stadt und Landkreis Neuburg sowie Referent für Vor- und Frühgeschichte des Historischen Vereins (1973 – 1980 auch dessen 1. Vorsitzender) mehr als vier Jahrzehnte lang leidenschaftlich für Erforschung und Schutz der Bodendenkmäler ein. Im Sinne eines praxisnahen Heimat- und Sachkundeunterrichts vermittelte er seinen Schülern die Geschichte mittels Schaufel und Kelle, wertete die Grabungen selbst aus und publizierte sie im Neuburger Kollektaneenblatt.
Die Eröffnung des Schlossmuseums mit der von ihm vorbereiteten und gestalteten Archäologie-Abteilung erlebte er nicht mehr; er starb nur wenige Wochen zuvor. Im Stadtmuseum sind nun zahlreiche seiner Funde aus der Römerzeit neu zu entdecken.
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DREI KRIPPEN FÜR NEUBURG (26. 11. - 30. 12. 2023)
Ausgestellt waren drei große Weihnachtskrippen, die der Neuburger Krippenbaumeister Peter Stowasser angefertigt hat. Er verwendete dafür Motive der unmittelbaren Umgebung: in der Oberen Altstadt Neuburgs die Gebäudekomplexe „In der Münz“ sowie der Alten Hofapotheke, an der Donau die Grotte unterhalb des Arco-Schlösschens. Diese Krippe dokumentiert noch deren Zustand vor den Sprengungen am dortigen Felsen und erhält auf diese Weise eine zusätzliche besondere Bedeutung. Als Schenkung Stowassers bleibt sie dem Historischen Verein Neuburg erhalten.
Die Krippen wurden bis Ende letzten Jahres im Erdgeschoss des Stadtmuseums gezeigt. Sie waren auch Teil des Neuburger Krippenweges.
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KAISER, KÖNIGE, HERZÖGE
Handschriften aus der Autographensammlung des Historischen Vereins Neuburg (27. 11. - 30. 12. 2022)
Im 19. Jahrhundert war das Sammeln sogenannter Autographen sehr in Mode – Handschriften berühmter Persönlichkeiten der Geschichte, möglichst eigenhändig unterzeichnet. In Neuburg legte der Kaufmann Johann Baptist Graßegger, einer der Mitbegründer des Historischen Vereins, eine solche Sammlung an. Die Dokumente stammen aus der Zeit Ottheinrichs, der vor genau einem halben Jahrtausend (zusammen mit seinem Bruder Philipp) die Regentschaft in der „Jungen Pfalz“ übernahm, über die Barockzeit bis hin zur napoleonischen Ära mit Baron Johann Baptist von Flachslanden, der als Malteserritter vor 200 Jahren in Ried seine letzte Ruhestätte fand. Eine kleine Auswahl wurde erstmals in eigens angefertigten Faksimiles in einer Studioausstellung im Erdgeschoss des Weveldhauses präsentiert.
Die Ursulinen-Ausstellung des Jahres 2021 ist weiterhin virtuell zu besichtigen (s. u.).
Die Sonderausstellung "400 JAHRE BARMHERZIGE BRÜDER BAYERN" ist am 13. November 2022 zu Ende gegangen.
An der Museumskasse sind weiterhin sowohl die Festschrift und ein Bildband zum Ordensjubiläum als auch ein Booklet mit einer Auswahl der Texte und Bilder der Wanderausstellung "Hospitalität schafft Zukunft" erhältlich.
In unserem Laden finden Sie außerdem aktuelle Publikationen wie die Neuauflage der Kleinen Neuburger Stadtgeschichte und die Fotobände von Winfried Dier & Bernhard Mahler.
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Die Sonderausstellung 400 Jahre Barmherzige Brüder Bayern wurde am 19. März 2022 im Stadtmuseum Neuburg eröffnet. Lokale Medien berichteten darüber ebenso wie der Bayerische Rundfunk (BR 24 und BR 2) und die misericordia in ihrer April-Ausgabe - die Monatszeitschrift der Barmherzigen Brüder in Bayern.
Weitere ausführliche Artikel erschienen in der Katholischen Sonntagszeitung für das Bistum Augsburg, der Altbayerischen Heimatpost sowie in der Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt (Nr. 29).
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ANGELA URSULA MARIA - Die Ursulinen in Neuburg
Die Sonderausstellung war vom 31. Oktober bis zum 30. Dezember 2021 im Stadtmuseum (II. OG) zu sehen.
Vor genau 325 Jahren, im Sommer 1696, holte der Pfalz-Neuburger Herzog und Pfälzer Kurfürst Johann Wilhelm den Frauenorden der Ursulinen von Düsseldorf nach Neuburg.
Die Ausstellung erinnerte an die Gründung des Klosters St. Maria mit seiner Kirche St. Ursula (die heutige Studienseminar-Kirche), das Wirken der Schwestern im spätbarocken Neuburg und ihr Schicksal im Zuge der Säkularisation von 1809/1813.
Originale zeitgenössische Kunstwerke, darunter kostbare liturgische Textilarbeiten sowie Gemälde, die eigens für die Schau aus Landshut nach Neuburg zurückgeholt wurden, vermittelten ein anschauliches Bild der klösterlichen Kultur der Ursulinen im 18. Jahrhundert mit ihrem bis heute überliefertem Erbe.
Virtuelle Ursulinen: Hier bietet sich die Möglichkeit eines Online-Besuchs der Sonderausstellung "ANGELA URSULA MARIA" im Zweiten Obergeschoss des Neuburger Stadtmuseums. Die entsprechenden Räumlichkeiten des Weveldhauses und die dort gezeigten Schaustücke präsentieren sich in 3D-Qualität und lassen sich vom heimischen Bildschirm oder vom Smartphone aus besuchen. "Ursulinen"-Besuch starten
Den Neuburgern wird das einstige Kloster St. Maria mit seiner Kirche St. Ursula heute eher als Studienseminar bekannt sein. Der Gebäudekomplex wurde zwischen 1699 und 1702 von dem Vorarlberger Barockbaumeister Valerian Brenner für die ersten Schwestern des Damenordens errichtet, der sich vor allem der Bildung und Erziehung der hiesigen weiblichen Jugend widmete.
Nach schwierigen Anfängen - darunter der Beschießung der neuen Bauten zu Beginn des Jahres 1703 während der Belagerung Neuburgs im Spanischen Erbfolgekrieg (dazu wird ein historischer Kupferstich gezeigt) - entwickelte sich der Ursulinen-Konvent sehr gut. Zu Hochzeiten des Klosters lebten und arbeiteten hier bis zu einhundert Personen.
Mit der Aufklärung im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde dann jedoch auch das Ende der Neuburger Ursulinen eingeläutet. 1775 reduzierte das landesherrliche Kommissariat Neuburg den Stand der Nonnen auf zwanzig und stellte das Kloster unter Kuratel. Gut drei Jahrzehnte später kam mit der Säkularisation das endgültige Aus.
Die letzten Nonnen mussten 1813 ihr Gedäude verlassen, das drei Jahre später vom Neuburger Studienseminar übernommen wurde. Von dort wird als Leihgabe ein Modell (aus dem Jahr 1931) gezeigt, das sehr gut die Komplexität und Dimemsionen der Anlage veranschaulicht.
Auch wertvolle Gemälde und Skulpturen aus dem Kloster wurden der Ausstellung freundlicherweise vom Studienseminar zur Verfügung gestellt.
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KNEIPP-KURORT NEUBURG AN DER DONAU
In der Stadtmuseums-"Schatzkammer" im Erdgeschoss des Weveldhauses war bis Ende 2021 ein historischer Schwarzweiß-Film aus dem Jahr 1924 zu sehen, in dem sich Neuburg als Kneipp-Kurort präsentiert.
Der knapp fünfzehnminütige Streifen zeigt Szenen und Impressionen aus der Ottheinrichstadt von einst, die sich nach Ende des Ersten Weltkrieges von der einstigen Garnisonsstadt zum Kurbad entwickeln wollte.
Anlass war der 200. Geburtstag des "Wasserdoktors" Sebastian Kneipp (1821-1897), der Wörishofen zum Kurbad machte.
Nach dem dortigen Vorbild wollte sich auch Neuburg an der Donau als Kneipp-Kurort etablieren.
Bereits Ende der 1930er Jahre war dieser Traum jedoch wieder zu Ende.
Einige der im Film präsentierten Lokalitäten sind im Ortsbild noch erhalten, andere längst unwiederbringlich verloren. Das Tretbecken beim ehemaligen Kurheim (hier links auf einer kolorierten Postkarte aus dem Jahr 1931) ist immerhin wiederhergestellt worden...
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SCHLOSSLICHTER - Highlights und Glanzstücke aus der Residenz Neuburg waren während der Schließung des Schlosses im Weveldhaus zu sehen. Die Sonderausstellung präsentierte bis zum 3. Oktober 2021 (verlängert) eine Reihe hochkarätiger Exponate, die sonst im Schlossmuseum zu bewundern sind.
An der Stadtmuseums-Kasse ist nach wie vor die Begleitpublikation "Schlosslichter" mit Beschreibungen und Fotografien aller ausgestellten Schaustücke erhältlich (s. u.), ebenso wie das Ausstellungs-Plakat (Abb.).
Außerdem ist weiterhin ein "virtueller Besuch" der Ausstellung möglich (s. u.).
Virtuelle Schlosslichter: Hier bietet sich die Möglichkeit eines Online-Besuchs der Sonderausstellung "Schlosslichter" im Zweiten Obergeschoss des Neuburger Stadtmuseums. Die entsprechenden Räumlichkeiten des Weveldhauses und die dort gezeigten Schaustücke präsentieren sich in 3D-Qualität und lassen sich vom heimischen Bildschirm oder vom Smartphone aus besuchen. "Schlosslichter"-Besuch starten
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OTTO VON BISMARCK. Mensch - Macht - Mythos (16. 5. - 2. 7. 2021)
Die Wanderausstellung der Otto-von-Bismarck-Stiftung thematisierte Leben und Wirken des ersten Kanzlers des vor 150 Jahren (1871) gegründeten deutschen Kaiserreichs.
In zehn Stationen wurde Bismarcks politischer Weg vom Abgeordneten des Preußischen Landtags zum Ministerpräsident und „Eisernen Kanzler“ aufgezeichnet und sowohl seine Innen- als auch seine Aussenpolitik behandelt. „Weichensteller Europas“, Kolonialpolitik, Kulturkampf und Sozialistengesetz waren ebenso Schlagworte wie der sich nach 1890 zu einem regelrechten Mythos verdichtende Bismarck-Kult bis nach dem Ende des Kaiserreichs.
Auch Neuburg an der Donau gehörte zu den über 450 Städten, die den preußisch-deutschen Staatsmann zu ihrem Ehrenbürger ernannten.
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Die 50er und 60er Jahre in Neuburg an der Donau waren Thema und Titel der vorletzten Sonderausstellung im Erdgeschoss des Stadtmuseums (verlängert bis 11. 4. 2021). Über sechzig historische Schwarzweiß- und Farbfotografien sowie zeittypische Objekte aus den Sammlungen des Historischen Vereins vermittelten ein anschauliches Bild der beiden Dekaden, von denen uns mittlerweile fünf Jahrzehnte und mehr trennen.
An der Museumskasse, in der Tourist-Information Neuburg sowie im Buchhandel ist der Ausstellungskatalog erhältlich, der alle gezeigten Fotografien sowie weitere 60 Bilder mitsamt Kommentaren enthält.
Die Retrospektive führt durch die Obere sowie die Untere Altstadt Neuburgs ebenso wie in das Ostend, zur modernen Kinderklinik „St. Elisabeth“ im Südwesten und auf die Terrasse des Arco-Schlösschens. Bilder von früher erinnern außerdem an das Jubiläum „450 Jahre Fürstentum Pfalz-Neuburg“ (1955) und das Donau-Hochwasser von 1965.
RÜCKBLICK:
Die erste Sonderausstellung des Museumsjahres 2020 "GRAS BAUM WIND WASSER - Landschaft vor Ort" war den Radierungen der Neuburger Künstlerin Susanne Pohl (geb. 1970) gewidmet. Die Motive für ihre meisterlichen Druckgrafiken findet sie in der unmittelbaren Umgebung - "Natur, wie sie hier vor Ort zu entdecken ist, einzigartig und zugleich universell. Vor unserer Haustür verbinden uns unsere Eindrücke mit den Gräsern, den Bäumen, dem Wind und dem Wasser auf der ganzen Welt" (S. Pohl). Die Laufzeit der Ausstellung wurde verlängert bis Sonntag, 5. 7. 2020.
Der begleitende Katalog ist weiterhin an der Museumkasse erhältlich.
Neue Museumsabteilung "GLAUBENSSACHEN"
Wer die große Sonderausstellung „FürstenMacht & wahrer Glaube“ im Reformationsjubiläumsjahr im Schloss, dem Fürstengang und der Hofkirche Neuburg verpasst haben sollte, kann sich dennoch freuen: Am Internationalen Museumstag 2018 wurde im Stadtmuseum im Weveldhaus die neu eingerichtete Abteilung „Glaubenssachen“ in der Dauerausstellung im ersten Obergeschoss eröffnet.
Stadtmuseum Neuburg - J. Scharl, Fronleichnamsprozession (Foto: HVND)
Dort werden die wechselvolle Religionsgeschichte der Stadt Neuburg und vor allem der prägende Konfessionswechsel zur Zeit der Gegenreformation anschaulich dargestellt.
Vor gut vierhundert Jahren wurde das für zwei Generationen protestantische Fürstentum Pfalz-Neuburg wieder katholisch, weil der Herrscher zum alten Glauben zurückgekehrt war: „Cuius regio, eius religio“ - so lernen es schon die Schüler! Nicht nur diese, auch alle erwachsenen Besucher des Stadtmuseums können etwa an einem eigens konstruierten interaktiven Klappentisch selbst herausfinden, was es über die Unterschiede der beiden Konfessionen zu wissen gibt.
Außerdem sind die inquisitorischen Befragungen einzelner Neuburger nach ihrem „wahren Glauben“ vom Beginn des 17. Jahrhunderts in einer multimedialen Inszenierung nachzuerleben.
Stadtmuseum Neuburg - Allegorie (Foto: C. Deininger, Augsburg)
Vom „greulichen Kainsmord“ eines katholischen Neuburgers an seinem evangelischen Bruder künden originale Dokumente aus dem Jahr 1546 - sogar der neben Martin Luther wichtigste Reformator Philipp Melanchthon verfasste über den spektakulären Vorfall ein eigenes Pamphlet.
Ein als "Conterfeht eines recht geistlichen Klostermenschens" bezeichnetes Gemälde von 1678 fasziniert und irritiert zugleich, da eine Frau am Kreuz dargestellt ist. Es handelt sich nicht wie bisher vermutet um eine Darstellung der Heiligen Wilgefortis, sondern ist als Allegorie idealer klösterlicher Tugenden zu verstehen. Als anspornender Bilderschmuck hing es vielleicht im nahen Karmelitinnenkloster, das im Zuge der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelöst und abgerissen wurde.